Attribut
Merkmal oder Eigenschaft eines oder mehrerer Elemente. Jedes Attribut ist eine spezifische Information in einem festgelegten Datentyp (Ganzzahl, Ja/Nein, Text etc.). Attribute sind im IFC-Schema in Property Sets organisiert.
Weitere Bezeichnungen: Variable, Parameter

Bestandsmodell
Nachmodellierung oder Aufnahme des Bestands, z.B. mit Laserscanning oder bildgebenden 3D-Messverfahren. Die Detaillierung (Geometrie und Information) muss je nach Zweck definiert werden. Ein Bestandsmodell kann bestehende Bauwerke, Daten der amtlichen Vermessung, Werkleitungsinformationen, ein digitales Geländemodell, das Verkehrsnetz usw. umfassen.

BIM-Abwicklungsplan (BAP)
Der BAP ist als Richtliniendokument die Grundlage einer BIM-basierten Zusammenarbeit. Hier sind die organisatorischen Strukturen – d.h. Prozesse, Zusammenarbeit, Verantwortlichkeiten und Rollen – für alle Beteiligten verbindlich geregelt. Ebenso sind die BIM-Leistungen hinsichtlich phasenbezogener Ziele, Informations- und Detaillierungstiefe der einzelnen Objekte und deren Qualitäten definiert. Im Rahmen der Methode BIM ist der BAP Vertragsbestandteil zwischen Auftraggeber und dem Auftragnehmer bzw. den Projektteilnehmern.

BIM Collaboration Format (BCF)
Offenes Dateiformat, das als Kommunikations-Tool den Austausch von Nachrichten und Änderungsanforderungen zwischen BIM-Viewern und BIM-Autorensoftware ermöglicht. Diese Protokolldateien lassen sich über die Projektplattform austauschen.

BIM-Elementplan
Definiert disziplinen- und phasenabhängig Informationsgehalt und -umfang (Objekte, Elemente, Merkmale, Parametrisierung) der Bauwerksmodelle und ist Teil des BIM-Projektabwicklungsplans.

BIM-Gesamtkoordinator (GK)
Der BIM-Gesamtkoordinator trägt die Verantwortung für das Gesamtmodell, das aus den einzelnen Fachmodellen zusammengesetzt ist und koordiniert dieses gewerkeübergreifend. Dabei sorgt er für die operative Umsetzung der im BAP gemachten Festlegungen, überprüft die zu erbringenden Leistungen und erteilt entsprechende Freigaben. Er erstellt regelmässig die sich aus der Modellkoordination und Überprüfung ergebenden Protokolldateien und organisiert die dafür nötige Kommunikation mit den BIM-Koordinatoren. Generell sorgt er für die Bereitstellung von Standards und etablierten Verfahren (Best Practice) und überwacht die Einhaltung dieser und die der geforderten Informationsqualitäten. Zudem fungiert er als primärer Ansprechpartner für Fragen zur digitalen Planung zwischen dem BIM-Manager und dem BIM-Koordinator.

Ein BIM-Gesamtkoordinator ist auf Seite des Planungs- oder Ausführungsteams zu benennen.

BIM-Koordinationsplan
Nennt in Abhängigkeit der zu erstellenden Modelle die Art und den Zeitpunkt der Modellprüfung und -koordination, definiert die zu erwartenden Resultate der Prüfung, legt die Bedingungen für die Freigabe der digitalen Bauwerksmodelle und der Umsetzung der Korrekturen fest und ist Teil des BIM-Projektabwicklungsplans.

BIM-Koordinator (BK)
Die BIM-Koordinatoren (je beteiligte Disziplin) sind für die digitale Projektabwicklung in der jeweiligen Planungsdisziplin verantwortlich: Sie betreuen die sachgerechte Erstellung der Fachmodelle sowie die Umsetzung des BAP und sorgen für die nötige Durchgängigkeit in ihrer Disziplin. Dabei unterstützt der BIM-Koordinator die modellbasierte Zusammenarbeit mit dem Blickwinkel des Fachbereichs. Er ist für die Qualitätssicherung der Daten und die Modellprüfung in seinem Bereich verantwortlich. Darüber hinaus fungiert als primärer Ansprechpartner bei Fragen zur digitalen Planung und Ausführung seitens des BIM-Gesamtkoordinators.

BIM-Manager (BM)
Der BIM-Manager ist auf Seite des Bauherren/Auftraggebers oder auf Seite des Planers bzw. bei der Gesamtleitung Totalunternehmer angesiedelt. Er organisiert und strukturiert im Wesentlichen sämtliche Belange, die den BIM-Prozess betreffen. Diese legt er im Rahmen des BAP fest und überwacht deren Umsetzung.

BIM-Modellplan
Definiert disziplinen- und phasenabhängig Topologie der Modellelemente der Bauwerksmodelle und ist Teil des BIM-Projektabwicklungsplans.

BIM-Nutzungsplan
Definiert disziplinen- und phasenabhängig die Informationen und Auswertungen (Ziel und Zweck), die aus den Modellen gewonnen werden sollen, und ist Teil des BIM-Projektabwicklungsplans.

BIM-Projektabwicklungsplan BAP (BIM Execution Plan BEP)
Dokument, das die Grundlage einer BIM-basierten Zusammenarbeit festlegt. Der BIM-Projektabwicklungsplan legt die Ziele, die organisatorischen Strukturen, die Verantwortlichkeiten und den Rahmen für die BIM-Leistungen fest. Er definiert die Prozesse und Austauschanforderungen der einzelnen Beteiligten.

buildingSMART
buildingSMART International ist eine weltweite Interessensgemeinschaft, die sich der Entwicklung offener Standards in der BIM-Zusammenarbeit verschrieben hat. Über die Organisation Bauen digital Schweiz ist die Schweiz vertreten, um die Themen zu open BIM auf internationaler Ebene mitzubestimmen.

Closed BIM
Closed BIM steht für einen informationsbasierten Datenaustausch, der innerhalb eines geschlossenen Systems, d.h. über die Software eines einzigen Herstellers (natives Dateiformat) operiert.

Common Data Environment (CDE)
Als ein virtueller Projektraum beinhaltet das CDE das PIM und dient zum Dokumentations- und Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten. Der Umfang und die Anforderungen für eine CDE sind in den PIA definiert und im BAP spezifiziert.
Weitere Bezeichnungen: Projektraum

Construction Operations Building Information Exchange (COBie)
COBie ist ein standardisiertes Datenformat, das den Datenauszug aus der Datenbank (d.h. dem digitalen Raumbuch bzw. PIM) unterstützt. Über das COBie-Formular können sämtliche Informationen eines Gebäudemodells zur Verfügung gestellt werden.

Datadrop
Datadrops sind Datenauszüge aus dem PIM, die zu Phasenabschlüssen oder anderen definierten Zeitpunkten vom Planer an die Auftraggeber übergeben werden. Welche Informationen zum jeweiligen Zeitpunkt entsprechend der Projektphase vorzuliegen haben, ist im BAP festgelegt.

Element
Sämtliche virtuellen Komponenten eines Modells – wie Bauteile generell, generische Volumenkörper oder Durchbrüche – bezeichnet man als Element.

Fachmodell
Das Fachmodell ist das disziplin- bzw. gewerkespezifische Datenmodell des einzelnen Fachplaners. Im Hochbau bildet gewöhnlich das Fachmodell des Architekten die Referenz für weitere Fachmodelle, wie das der Tragwerksplanung oder der Gebäudetechnik.

Industry Foundation Classes (IFC)
IFC ist ein ISO-genormtes, herstellerunabhängiges und länderübergreifendes Dateiformat (Open BIM). Als maschinenlesbare Sprache ist das IFC-Dateiformat eine rein textliche Anweisung für den Aufbau der Modelldaten in einer bestimmten Struktur bzw. in einem Schema wie z.B. IFC2x3 oder IFC4. Diese Schnittstelle dient für den modellbasierten Daten- und Informationsaustausch in allen Planungs-, Ausführungs- und Bewirtschaftungsphasen als Datenmodell und Datenarchiv zur Gliederung und Strukturierung der virtuellen Objekte und Daten.

Instanz
Ein konkretes, spezifisches Bauteil im Gebäudemodell. Die zugewiesenen Instanz-Attribute gelten nur individuell für dieses Element.

Klassifizierung
Eine Klassifizierung der Elemente ermöglicht die Strukturierung und Auswertung der Modelldaten nach frei wählbaren und bekannten Standards wie z.B. eBKP-H oder SIA 416. Die Klassifizierung erfolgt entweder in der jeweiligen Software des Fachplaners über die Zuweisung spezifischer Attribute oder über die Zuweisung sogenannter Metadaten in einer Modellprüfungssoftware
Diese sind nicht als Modelldaten erfasst, sondern werden anhand der Klassifizierung interpretierbar.

Kollisionsprüfung (Clash Detection)
Modellprüfung, die sich auf virtuelle Überschneidungen in einem oder mehreren Fach- und Teilmodellen bezieht.

Kollaborationsplattform
Ein datenbankgestütztes System, in dem Dokumentenmanagement, Planmanagement und Common Data Environment (CDE) für ein Projekt zusammengefasst sind. Alle Informationen werden objektorientiert verwaltet. Bei der Suche nach einem bestimmten Objekt (z.B. ein Lift) werden somit alle damit in Beziehung stehenden Dokumente, Pläne und BIM-Modelle aufgeführt.

Koordinationsmodell
Das Koordinationsmodell wird aus den Fachmodellen zum jeweils aktuellen Level zusammengestellt. Es dient der interdisziplinären Koordination und dem Abgleich der beteiligten Gewerke untereinander und insbesondere der Kollisionsprüfung.

Level of Development (LOD)
Der Level of Development definiert die Bearbeitungstiefe eines Modells, d.h. den Output zur jeweiligen BIM-Stufe (100 bis 500) hinsichtlich Ausprägung der geometrischen Inhalte (LOG) und der Attribuierung der alphanumerischen Inhalte (LOI). Im Laufe des Projekts wird die Granularität und Genauigkeit zunehmen. 100 beschreibt dabei die unterste Stufe, 500 die höchste.

Level of Geometry (LOG)
Der Level of Geometry definiert den geometrischen Inhalt eines Modells. Mit dem Fortschritt des Projekts wird die geometrische Genauigkeit zunehmen. LOG 100 beschreibt dabei die unterste Stufe, LOG 500 die höchste.

Level of Information (LOI)
Der Level of Information beschreibt den inhaltlichen (alphanumerischen) Informationsgrad eines Modells. Diese Informationsdichte entwickelt sich dabei aus den Attributen der zu verwendenden Objekte in der jeweiligen Stufe. LOI 100 beschreibt dabei die unterste Stufe, LOI 500 die höchste.

Level of Information Need (LOIN)
Der Level of Information Need definiert den Informationsbedarf seitens des Bestellers in Form von Zielen und Anforderungen und im Rahmen der Ausschreibung. Dies bildet die Grundlage für die nachfolgenden Vereinbarungen und Pflichtenhefte der Beteiligten. Für den Auftragnehmer ist der LOIN zudem die Basis für die Ableitung und Beschreibung der unterschiedlichen Level of Geometry (LOG) und Level of Information (LOI).

Liegenschafts-Informati­onsanforderungen (LIA)
Die Informationsbedürfnisse des Betreibers oder Facility Managers für Externe oder In-House, um eine Immobilie bewirtschaften und betreiben zu können.

Modellautor
Der Modellautor erstellt als BIM-Verantwortlicher in seiner jeweiligen Fachdisziplin das Fachmodell/Teilmodell entsprechend der vorgegebenen Standards und Richtlinien.

Modellelement
Bezeichnet einzelne Elemente im digitalen Bauwerksmodell, z.B. Wand, Stütze, Raum usw. (nicht zu verwechseln mit dem Element aus den Baukostenplänen eBKP). Es ist eine geometrisch definierte Einheit mit zugehörigen Merkmalen und Eigenschaften.

Modellprüfung
Verfahren zur computergestützten Prüfung eines oder mehrerer Fach- und Teil-modelle auf der Basis vorgegebener Regeln. Das Verfahren basiert in der Regel auf der Zusammenarbeit der beteiligten Projektpartner und beinhaltet auch die Fortschreibung und Dokumentation der Regelverletzungen.

Natives Format
Als natives Format bezeichnet man das standardisierte Dateiformat der Software, in welcher der jeweilige Modellautor seine Planungsdaten abspeichert.

Objekttyp
Elemente, die gleiche Attribute teilen und/oder gleiche Beziehungen zu anderen Elementen eingehen, stellen einen Objekttyp dar. Diese können übergeordnet in IFC-Objekttypen eingeteilt werden.
Weitere Bezeichnungen: Klasse, Elementtyp, Kategorie

Open BIM
Open BIM steht für den (BIM-)softwareunabhängigen, bidirektionalen Datenaustausch digitaler Bauwerksmodelle mittels offener und nicht-nativer Dateiformate (z.B. IFC, COBie, csv, gbXML).

Organisations-Informationsanforderungen (OIA)
Die übergeordneten und strategischen Informationsbedürfnisse des Bestellers oder Bauherren

Projekt-Informationsanforderungen (PIA)
Die PIA beschreiben die Ziele und Informationsbedürfnisse seitens des Auftraggebers für ein spezifisches Projekt. Sie fassen die Informationsanforderungen der Organisation und die Informationsanforderungen für den Betrieb mit den projektspezifischen Anforderungen an den Auftragnehmer in einer Art Lastenheft zusammen. Dies ist die Grundlage für den BIM Abwicklungsplan (BAP).

Projekt-Informationsmodell (PIM)
Als „single source of truth“ ist das Projekt-Informationsmodell das zentrale Planungsinstrument in der Projektarbeit und die Drehscheibe des Datenmanagements. Spezialisten ohne eigene Fachmodelle und Bauherren können ebenfalls objektspezifische Informationen ergänzen. Da hier sämtliche Informationen der unterschiedlichen Disziplinen – von Raumprogramm über Ausstattungselemente bis hin zum Facility Management – zusammenfliessen, kann es als das „digitale Raumbuch“ verstanden werden.

Prozessplan
Grafische Darstellung des Arbeitsprozesses, in der Entscheidungen, Tätigkeiten und Koordinationsmassnahmen mit ihren wechselseitigen Abhängigkeiten in zeitlicher und logischer Abfolge dargestellt sind. Der Prozessplan ist Teil des BIM-Projektabwicklungsplans.

Scan2BIM
Scan2BIM bezeichnet den Prozess der dreidimensionalen Datenaufnahme mittels 3D-Laserscanning oder Photogrammetrie und deren Aufarbeitung in ein BIM Modell. Scan2BIM kommt zum Einsatz, wenn von einem bestehenden Bauwerk keine Konstruktions- und Ausführungspläne mehr vorliegen.

Teilmodell
Teilmodelle werden für ein bestimmtes Gewerk oder themenbezogen aus den Fachmodellen abgeleitet. In der Gebäudetechnik setzt sich das Fachmodell ggf. aus den unterschiedlichen Teilmodellen der einzelnen Disziplinen zusammen.

Topologie
Bezeichnet die räumliche Beziehung von Elementen, z.B. Geschoss, Wand, Raum usw. zueinander. Im Gegensatz zur Geometrie, welche die absolute Form und Lage im Raum beschreibt, ist die Topologie zwischen Elementen unabhängig von Abmessungen.

Typ
Alle Elemente innerhalb eines Objekttyps, die aufgrund gleicher Eigenschaften zu einem Typ unter der gleichen Benennung zusammengefasst werden.